Kinox.to-Betreiber verurteilt
Verfasst von Christian Schebitz am 19. Dezember 2015 in Strafrecht
Ein Mitbetreiber des illegalen Internet-Portals Kinox.to ist zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Schätzungen zufolge entsteht durch die Website alleine in Deutschland ein jährlicher Schaden in Höhe von 300 bis 400 Millionen Euro.
Kinox.to-Betreiber Avit O. muss für mehrere Jahre ins Gefängnis
Das Landgericht Leipzig hat am Montag sein erstes Urteil im Prozess gegen die Betreiber des illegalen Streaming-Portals Kinox.to gesprochen. Avit O. wurde unter anderem wegen tausendfacher Urheberrechtsverletzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Der 29-Jährige, der im Herbst 2014 zusammen mit einem weiteren Verdächtigen festgenommen wurde, hatte bei der Gerichtsverhandlung ein umfassendes Geständnis abgelegt. Im Gegenzug wurde ihm ein bestimmter Strafumfang zugesagt.
Was für ein Schaden entsteht durch illegale Streaming-Portale?
Kinox.to ist eine deutschsprachige Website, die zahlreiche Verlinkungen zu Raubkopien von Filmen und Serien anbietet. Der verurteilte Avit O. soll auch schon an dem Vorgängerportal Kino.to beteiligt gewesen sein. Nach dessen Schließung soll er Kinox.to mithilfe einer Sicherheitskopie der Vorgängerseite ins Leben gerufen haben. Trotz seiner Verhaftung ist die Seite immer noch online, da den Ermittlern zurzeit noch die nötigen Zugangsdaten fehlen. Da das neue Portal nahezu identisch wie sein Vorläufer aufgebaut ist, konnte es leicht an dessen Erfolg anknüpfen. Alleine in Deutschland entsteht für die Filmindustrie, durch die illegale Streaming-Website, ein jährlicher Schaden in Höhe von 300 bis 400 Millionen Euro.
Weitere Betreiber der Seite sind noch auf der Flucht
Zurzeit suchen die Ermittler per Haftbefehl nach zwei weiteren Betreibern des Portals. Die Brüder Kastriot und Kreshnik S. sollen die ursprünglichen Gründer des Portals sein und zudem über die Zugangsdaten von Kinox.to verfügen. Medienberichten zufolge könnten sich der 26-Jährige und der 22-Jährige möglicherweise gar nicht mehr in Deutschland aufhalten. Zu den beiden Brüdern fehlt derzeit jede Spur.
Quellen:
- http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-leipzig-urteil-11kls390js915-kinox-to-filesharing-haft/
- http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/kinox-to-landgericht-leipzig-verurteilt-chef-zu-haftstrafe-a-1067850.html